
Besondere Projekte im ZUK
Unsere besonderen ZUK Projekte verbinden Naturerlebnisse, nachhaltige Bildung und soziale Kompetenzen. Vom tiergestützten Schafprojekt im Obstgarten bis hin zu naturpädagogischen Programmen für Schulklassen, Kinder und Jugendliche, bieten wir vielfältige Möglichkeiten, draußen aktiv zu sein, Verantwortung zu übernehmen und die Umwelt zu entdecken. Ziel ist es, Freude am Draußen-Sein zu fördern, Gemeinschaft zu stärken und nachhaltiges Handeln erlebbar zu machen – für alle ab dem 5. Lebensjahr bis ins junge Erwachsenenalter.
Schafprojekt und Zeltplatz
Zielgruppe: für alle ab Beginn des 5. Lebensjahrs
Aus dem Engpass an Unterkünften für Schulklassen und Gruppen nach dem Hagelsturm vom August 2023 heraus hat das ZUK ein neues naturpädagogisches Bildungsprogramm entwickelt.
Wir bauen als Gruppenunterkunft einen Zeltplatz mit Jurten im Obstgarten des Klosters und richten eine Beweidung mit Alpinen Steinschafen ein. Die Schafe sind bereits seit Oktober 2024 bei uns, die Jurten und Zelte werden voraussichtlich im Mai 2025 aufgebaut.
Damit erweitern wir unser Bildungsangebot vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule durch tiergestützte Pädagogik und binden dieses Projekt auch in die beruflichen Fortbildungen für Lehrkräfte und Multiplikator:innen und in die allgemeine Erwachsenenbildung ein.
Zahlreiche Bildungsaspekte werden unterstützt: u. a. die Auseinandersetzung mit biologischer Vielfalt und nachhaltigem Wirtschaften und Konsum. Aus Sicht unseres Bildungsteams stehen die Freude am Draußen-Sein, Bewegung und Entschleunigung, Stärkung von Verantwortungsbewusstsein und Selbstwertgefühl sowie die Förderung von Sozialverhalten, Empathiefähigkeit und gewaltfreier Kommunikation als pädagogische Ziele für Kinder und Jugendliche im Fokus. Über die besondere Lebensweise in Zelten wird das Bewusstsein für Gemeinschaft und für den Wert demokratischer Prinzipien geschärft.
Das Projekt verbindet verschiedene Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung: die Förderung Biologischer Vielfalt, eine hochwertige Bildung, die Auseinandersetzung mit nachhaltigem Wirtschaften und Konsum, eine nachhaltige Landwirtschaft und den Erhalt der Moorflächen.
Mehrere Bildungsveranstaltungen sind 2025 Teil dieses Projekts: u. a. das Zukunftscamp, der Schaf-Tag für Familien, die Schafmeditationen „Einfach sein“ im Obstgarten, das Erzähl-Café „Von Schafen fürs Leben lernen“ sowie die Fachtagung zur tiergestützten Pädagogik „Von und mit Tieren lernen“.
Dieses Projekt fördern: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Bayerische Sparkassenstiftung, die Sparkasse Bad Tölz Wolfratshausen und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Draußen Stark
Zielgruppe: Jungen im Alter von 8 bis 12 Jahren
Ein wichtiger Aspekt des Bildungsauftrags des Zentrums für Umwelt und Kultur stellt die sozialpädagogische Unterstützung für junge Menschen dar, die in prekären Lebenslagen aufwachsen und in der Gesellschaft keinen leichten Stand haben. Das ZUK verknüpft hier in besonderen Programmen Jugendsozialarbeit mit Umweltbildung.
Eines dieser Programme ist „Draußen stark“ – ein Angebot mit präventivem Charakter im natur- und erlebnispädagogischen Umfeld. Es richtet sich an männliche Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 12 Jahren, die unter sozialarbeiterischer Anleitung neue Perspektiven für sich entwickeln, indem sie lernen, zu kooperieren, Konflikte gewaltfrei und demokratisch auszutragen, Verantwortung für sich selbst, eine Gemeinschaft und ihre Umgebung zu übernehmen. Das Verständnis für die Wichtigkeit demokratischer Prozesse wird dabei ebenso gestärkt wie ihr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
Die Teilnehmenden werden motiviert, in der Natur selbst aktiv zu sein. Ungewohnte wie auch körperlich fordernde Aktivitäten ermöglichen es den Jungen, aus einer medial geprägten Welt in eigenes Erleben, Tun und Schaffen zu kommen. Natur als Lernfeld bietet auch Raum für Persönlichkeitsentwicklung. Natur als Möglichkeit, sich an Herausforderungen zu messen.
Lebensbejahende, sinnstiftende Erlebnisse und Tätigkeiten schaffen ein Lernumfeld, sich selbst in der Gemeinschaft zu erleben und weiter zu entwickeln. Das Starkwerden draußen in der Natur dient dabei als Brücke, die Teilnehmer auch „draußen“ in ihrem gesellschaftlichen Umfeld zu stärken. Damit sie Vertrauen in ihre persönliche Zukunft mit einer gelungenen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben entwickeln.
„Draußen stark“ läuft über ein Jahr und beinhaltet 6 einzelne Projekttage und 3 Wochenenden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit für individuelle Begleitung und Beratung der Kinder und der Eltern.
Wohngruppen im ZUK
Zielgruppe: Wohngruppen aus Einrichtungen der Salesianer Don Boscos in Deutschland, von Kindern ab 6 Jahren bis hin zu Erwachsenen im Alter von Ende 20 Jahren
Wir bieten Kindern, Jugendliche und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, in einem naturnahen und erlebnisorientierten Umfeld neue Erfahrungen zu sammeln und so deren persönliche Entwicklung zu fördern. Im Rahmen der Projekttage bewegen sich die Teilnehmenden in abenteuerlichen natur- und erlebnispädagogischen Lernfeldern, die gezielt darauf ausgerichtet sind, soziale Kompetenzen, Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein zu stärken.
Zentraler Baustein: Ungewohnte, körperlich fordernde Aktivitäten wie Bergtouren, Höhlenbegehungen oder Floßfahrten ermöglichen es den Jugendlichen, aus ihrer Welt auszubrechen und eigene Fähigkeiten zu entdecken.
->Natur wird so zum Partner, den es zu schützen gilt, und schafft eine positive Verbindung zu Leben und Arbeiten.
Gemeinsam mit den Betreuenden der Wohngruppen werden individuelle Ziele für die Wochenenden gesetzt, um die persönliche Entwicklung gezielt zu fördern. Die Betreuung erfolgt durch die eigenen Fachkräfte der jeweiligen Einrichtung sowie durch die pädagogische Fachkraft des ZUK, die die Programmbausteine begleitet.
Ab 2025 versorgt sich die Gruppe selbst mit Essen, was den Gemeinschaftssinn stärkt und praktische Fähigkeiten fördert. Die Hütte ist mit einem Holzofen und Kochutensilien ausgestattet, sodass gemeinsam gekocht, gebacken und zubereitet werden kann.
Das Angebot umfasst vielfältige Aktionsmöglichkeiten:
- Abenteuer- und Gemeinschaftsaktionen wie Bergtouren, Höhlenbegehungen, Moor-Parcour oder Floßfahrten
- Naturwissen durch Fährtensuche, Vogelbeobachtung oder Heilkräuterwanderungen
- Kenntnisse zu nachhaltiger Ernährung, Feuer machen oder Orientierung im Gelände
- Mithilfeaktionen wie Dammbau im Moor, Pflanz- und Aufforstungsaktionen oder Nistkastenbau
Unsere Wohngruppen bieten somit eine ganzheitliche Erfahrung: Natur, Gemeinschaft und persönliche Entwicklung stehen im Mittelpunkt.
Unser Ziel ist es, den Jugendlichen neue Perspektiven zu eröffnen, ihre Fähigkeiten zu stärken und sie auf ihrem Weg zu mehr Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu begleiten.
SDG Modellprojekt
Zielgruppe: Schulklassen ab der 6. Klasse,
d. h. junge Menschen ab 11 Jahren
In diesem Projekt möchte das ZUK Schulen dabei unterstützen, ihre – im Lehrplan vorgesehenen – Alltagskompetenzwochen umzusetzen. Hierbei sollen ausgewählte Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen thematisiert und Lösungen für eine lebenswerte Zukunft gedacht und umgesetzt werden.
Entsprechend der Ziele für nachhaltige Entwicklung werden durch das ZUK in Zusammenarbeit mit den beteiligten Schulen fünf verschiedene Workshops konzipiert, die Inhalte der Nachhaltigkeitsziele praktisch vermitteln und die Selbstwirksamkeit und den Selbstwert der Schüler:innen unterstützen.
Neben dem einführenden Grundlagenmodul zu den SDGs können die Schüler:innen zwei Workshops frei auswählen. Darunter sind z. B. folgende Themen:
Partizipation und Demokratie, Mitspracherechte
- Gerechtigkeit
- Nachhaltige Produktion von Konsumgütern, Lieferketten
- Klimaschutz aktiv gestalten, durch Faktenkenntnisse mitreden können
- Klimaflucht und Menschenrechte
- Vielfalt des Lebens an Land und im Wasser, Artenvielfalt und Landwirtschaft
- Nachhaltige Stadtplanung
- Aktiv werden – Projekte starten und Mitstreiter finden
Ziel ist es, in diesen Workshops das Interesse und Verständnis für nachhaltiges, transformatives Handeln zu fördern. Es sollen Gelegenheiten geschaffen werden, durch die die Lernenden mit bestimmten Realitäten konfrontiert werden und sie eine gesellschaftliche Transformation in Richtung einer nachhaltigen Zukunft anstoßen können.
Es werden wesentliche Handlungsfelder der Sustainable Development Goals aufgegriffen und diese idealerweise mit den geforderten Themenfeldern der „Schule des Lebens“ verknüpft. Dabei sollen die Schüler:innen motiviert werden, selbst aktiv zu sein und im Rahmen der Projekttage kleine Praxisprojekte zu entwickeln und umzusetzen.
Das SDG-Modellprojekt wurde im Jahr 2024 zum ersten Mal mit Schulklassen umgesetzt.
Es wurde gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Naturdetektive
Zielgruppe: Kinder von 6-12 Jahren hauptsächlich aus der nächsten Umgebung (Benediktbeuern und Bichl)
Einmal im Monat trifft sich eine feste Gruppe naturbegeisterter Kinder aus der nächsten Umgebung für etwa drei Stunden, um gemeinsam – wie Detektive es tun – die Natur zu beobachten und zu erkunden.
Die Themen entscheiden die Kinder weitestgehend selbst. Der Referent /die Referentin bereitet ein Thema vor, versucht aber, auf die Wünsche der Kinder beim Treffen einzugehen.
Mögliche Themen sind u. a.: die Rolle der Wildbienen, Tiere im Tümpel, Müll und Ressourcen, Tierspuren, Kochen am Lagerfeuer, Kochen mit Solarkocher, die Rolle des Bibers, Tiere im Winter, Ökosystem Moor, die Bedeutung der Hecke, Experimente zu den vier Elementen etc. …
Ziele dieses Programms: Die Kinder
- lernen andere Kinder kennen, die sich auch für die Natur interessieren
- lernen ausgewählte Insektenarten und heimische Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume und Lebensweisen kennen
- lernen auf spielerische Art und Weise ausgewählte Ökosysteme besser kennen (z. B. Moor, Bergwald, Wiese)
- lernen die Bedeutung von Artenvielfalt für Ökosysteme und auch für uns Menschen kennen
- stellen Zusammenhänge her zwischen unserer Lebensweise und dem Verlust an Ökosystemen und dadurch dem Verlust an Pflanzen, Insekten, Amphibien, Vögel etc.
- entwickeln ein Verständnis dafür, was es heißen könnte, nachhaltig zu leben, und entwickeln Lösungen für ein eigenes nachhaltiges Leben
- wissen um die verschiedenen Wechselwirkungen zwischen dem Wirtschaften der Menschen vor Ort und bestimmten Lebensräumen (z. B. Wiesen, Wald, Bäche)
- werden im aktiven Zuhören und eigenen Formulieren gestärkt
- können Naturprozesse über Raum und Zeit im Jahresverlauf einordnen
- werden in ihren Fähigkeiten des sozialen Miteinanders und der konstruktiven Positionierung in einer Gruppe gestärkt
Draußenschule
Zielgruppe: Grundschulklassen 1 bis 4
Die Draußenschule ist ein zukunftsorientiertes, ganzheitlich angelegtes Programm für die Grundschule. An einem Vormittag im Monat wird der Unterricht für Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Klassen nach draußen in die Natur verlegt.
Die Kernidee ist, das Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) praxisnah und fächerübergreifend umzusetzen und mit anderen Aspekten zu verknüpfen: mit Unterrichts-inhalten des Lehrplans aus Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht (HSU), mit dem Kennenlernen und Erforschen der Natur, handwerklichem Lernen und künstlerischem Gestalten sowie mit sportlicher Aktivität draußen und einem sozialen Miteinander.
Die Kinder lernen die ökologischen Zusammenhänge kennen, entdecken Biotope, Pflanzen und Tiere, deren Lebensräume und Lebensweisen und entwickeln ein Verständnis für ihre eigenen Handlungsspielräume und Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Draußenschule umfasst gemeinsame Spiele zur Wahrnehmung, Forschungsaufgaben in Kleingruppen, in denen die Kinder beobachten, messen, experimentieren und Ergebnisse präsentieren, sowie handwerkliche, künstlerische und sportliche Aktivitäten. Eine artenreiche Blühwiese wird angelegt, Kartoffeln gepflanzt und geerntet, Insektenhotels gebaut, Apfelsaft hergestellt und vieles mehr. Die Kinder fühlen, riechen, sehen, schmecken und hören den Lernstoff. Philosophische Gesprächsrunden sowie Geschichten und Übungen zu Kommunikation und Kooperation runden das Programm ab.
Als Ergänzung bietet das ZUK Schulungen für pädagogische Fachkräfte. Es gibt kostenfreie Fortbildungsnachmittage mit neuen Impulsen und Austausch untereinander sowie ein- oder mehrtägige Fortbildungen zum Konzept des „Draußen Lernens“.